Der Bettzeuggrübling ist ein manifestierter Gedanke oder Wunsch, dessen Weg nicht über das gesprochene Wort zum Universum findet, sondern dessen Reise durch verhakte statische Spannungen und intensives Grübeln Nacht für Nacht im Bettzeug endet, vorwiegend rechts oben im Kopfkissen, bis er schließlich die Form des inneren Kindes vom Schlafenden annimmt. Der Grübling in dieser Form ist ein Meister der Offenbarung. Er kennt jeden Winkel vom Unterbewusstseins seines Wirtes und ist dazu in der Lage im Flüsterton die Schwachstelle der Persönlichkeit freizulegen, was eine flüchtige Vernichtung von Abwehrmechanismen der Person, wie etwa scheinbare Willensstärke oder falsche Eloquenz, bedeutet. Zusätzlich schnürt es der betroffenen Person in dieser Situation die Kehle zu und lässt kein Argument durch den Rachen poltern. Des Grüblings Ziel ist es teuflische Konstellationen wie die Belzbubs und der Eiskönigin, Driseldas und Rumpelstilzchen oder Babajagas und Rübezahl, die sich in so manchen verkappten Erwachsenen eingenistet haben, um die Welt in Missgunst und Elemd zu stürzen, aufzulösen, damit er mit den Kindern der Vergessenheit in einem Reigen tanzen und frohlocken kann. Allerdings ist dem Bettzeuggrübling selten ein Sieg vergönnt, denn die Macht des Bösen ist viel zu stark und viel zu praktisch im Alltag, als dass sie so einfach aufgegeben werden kann. Und die Masken kehren an ihren auserkoren Platz zurück, um den golden Kern, den Schatz, vor falschen Anschuldigungen, Minderschätzung oder diversen Enttäuschungen zu schützen. Der Bettzeuggrübling verschwindet bei 60 Grad Wäsche, bis der nächste nach langer Grübelei über die Nächte hinweg entsteht.
Bettzeuggrübling 26.06.16 ベスォイグリヨブリング
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