KW-Feger#41 17/10/10 Greuber

Greuber ist die personifizierte Erscheinung der ungeliebten Aufgaben, die von Menschen immer wieder auf morgen verschoben werden. Anfangs ist er nicht größer als eine Cherrytomate, doch von Tag zu Tag beginnt er an Größe zuzulegen. Er ist kein besonders aktives Geschöpf, deswegen begnügt er sich mit einem kleinen Plätzchen, an dem er in Ruhe wachsen kann. Die mentale Schubkraft, die von Nöten ist, wenn sich das schlechte Gewissen wieder in den Vordergrund drängt und schrecklich penetrant an unserer Freude zurrt, schenkt Greuber bei jedem neuen Schieben mehr Kraft zum Wachsen. Und eh man sich versieht ist er schon zu der Größe einer verschnörkelten Kommoden heran gewachsen. In der Regel besinnen sich die Leute und schaffen Greuber aus dem Weg indem sie die Aufgaben endlich erledigen. Doch gibt es auch genügend Aufschieber, die weiter schieben, obwohl der schwarze Klops schon zu mehr als nur einer gewöhnlichen Stolperfalle mutierte. Und plötzlich reicht er bis zur Zimmerdecke. Schieben funktioniert nicht mehr, denn geht das schlechte Gewissen mit der Größe Greubers einher, der bedrohlich röchelnd in die Richtung starrt, zu der man sich begibt. In diesem Fall sollte man umgehend ausziehen oder die Aufgaben erledigen, was natürlich völlig utopisch ist.





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